Rahmenempfehlungen für den Einsatz von Social Media im Bevölkerungsschutz

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Quick Facts

Publishing Organisation:
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Year:
2017
Primary Target Country:
Germany
Languages:
German
Status:
Published
Covers Thematic
  • Crisis communication Crisis communication is a strategic approach to corresponding with people and organizations during a disruptive event. When a crisis occurs, proactive, quick and detailed communication is critical.</br></br></br>Source: www.techtarget.com/searchdisasterrecovery/definition/crisis-communication
  • Crowdsourcing Describes a distributed problem-solving model where the task of solving a challenge or developing an idea get “outsourced” to a crowd. It implies tapping into “the wisdom of the crowd”.</br></br>Source:DRS Glossary v2.0 LINKS 181220.xlsx
  • Social Media Strategy A social media strategy is a document outlining your social media goals, the tactics you will use to achieve them and the metrics you will track to measure your progress</br></br>Source:https://blog.hootsuite.com/how-to-create-a-social-media-marketing-plan
  • Unaffiliated volunteers Spontaneous or unaffiliated volunteers are individuals or groups that:</br>*arrive unsolicited at the scene of a disaster</br>*may or may not be a resident of the affected community</br>*may or may not possess skills necessary to respond to the current disaster</br>*are not associated with any part of the existing emergency management system </br></br>Source: https://www.ojp.gov/pdffiles1/Archive/202852NCJRS.pdf
  • Target audience
  • Policy Makers local, national, and European agencies and institutes, public authorities, standardization bodies
  • Practitioners Practitioners is a target group in LINKS which comprises local, national and European disaster management organizations, civil protection agencies, first responders, NGOs, security networks...
  • Audience experience level
  • Intermediate Those who currently use social media to communicate with the public and have developed a draft social media strategy, even if this is not thoroughly documented or communicated across the organisation</br></br>Source: https://www.fp7-emergent.eu/wp-content/uploads/2017/09/20170529_D7.3_Guidelines_to_increase_the_benefit_of_social_media_EmerGent.pdf
  • Disaster Management Phase
  • Before Comprises 'Preparedness Phase' and 'Prevention Phase'</br></br>Preparedness action is carried out within the context of disaster risk management and aims to build the capacities needed to efficiently manage all types of emergencies and achieve orderly transitions from response to sustained recovery.</br></br>Source: https://www.undrr.org/terminology/preparedness</br></br>Prevention (i.e., disaster prevention) expresses the concept and intention to completely avoid potential adverse impacts of hazardous events.</br></br>Source: https://www.undrr.org/terminology/prevention
  • During Also referred to as "Response Phase"</br></br>Actions taken directly before, during or immediately after a disaster in order to save lives, reduce health impacts, ensure public safety and meet the basic subsistence needs of the people affected.</br></br>Annotation: Disaster response is predominantly focused on immediate and short-term needs and is sometimes called disaster relief. Effective, efficient and timely response relies on disaster risk-informed preparedness measures, including the development of the response capacities of individuals, communities, organizations, countries and the international community.</br></br>Source: https://www.undrr.org/terminology/response
  • After Also referred to as 'Recovery Phase'</br></br>The restoring or improving of livelihoods and health, as well as economic, physical, social, cultural and environmental assets, systems and activities, of a disaster-affected community or society, aligning with the principles of sustainable development and “build back better”, to avoid or reduce future disaster risk.</br></br>Source: https://www.undrr.org/terminology/recovery
  • Synopsis

    Allgemeine Einsatzmöglichkeiten von Social Media im Bevölkerungsschutz

    Generelle Einsatzfelder im Bevölkerungsschutz sind u. a.

    • die Beobachtung sozialer Medien (sog. Social-Media-Monitoring), insbesondere für
      • die Gewinnung lagerelevanter Informationen und als Unterstützung der Lageerhebung (Darstellung eines möglichst umfassenden Bildes der aktuellen Situation, Informationen zu potenziellen Schadensstellen usw.)
      • die Erstellung eines öffentlichen Stimmungsbildes
    • die (dialog-orientierte) Kommunikation mit der Bevölkerung, insbesondere für
      • die Risikokommunikation
      • die Zurverfügungstellung von Informationen über den Zivil-und Katastrophenschutz (Darstellung von Erreichbarkeiten und Zuständigkeiten)
      • die langfristige Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Helfer
    • interne Kommunikation (z. B. Live-Chat, Direktnachrichten-Dienste)

    • die ereignisbezogene Krisenkommunikation (auch in Echtzeit), insbesondere für
      • die Warnung der Bevölkerung
      • Informationen zum Ereignis mit Verhaltenshinweisen


    Hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten von sozialen Netzwerken zur Gewinnung ungebundener Helfer / Spontanhelfer bei Katastrophenlagen legt die Bund-Länder-AG folgende Empfehlungen vor:

    • Die Einbindung von ungebundenen Helfern und Spontanhelfern sollte in bereits etablierte Einsatz- und Krisenmanagementstrukturen erfolgen.
      • Der Aufbau paralleler Strukturen sollte vermieden werden.
    • Eine Möglichkeit zur langfristigen Integration von Menschen in bereits etablierte Strukturen des Bevölkerungsschutzes und zu einer vereinfachten Gewinnung von freiwilligen Helfern in einer Lage besteht in einer vorherigen Registrierung (z. B. per E-Mail oder SMS).
    • Social Media können ein effektiver Kanal der Werbung von ungebundenen Helferinnen und Helfern bzw. für eine entsprechende Plattform sein.
    • In der Kommunikation sollte darauf geachtet werden, die Motivation der bereits ehrenamtlich organisierten Freiwilligen nicht zu mindern.
    • Schadenslagen, bei denen eine Vielzahl von Hilfskräften mit geringer oder ohne Ausbildung und besondere Voraussetzungen (z. B. Impfschutz) eingesetzt werden können, z. B. bei Langzeitlagen wie Hochwasser, können für den Einsatz von Spontanhelfern sehr geeignet sein.
    • Wichtig ist bei der Kommunikation mit Spontanhelfern, dass Informationen schnell und leicht verständlich vermittelt werden.
    • Handlungsempfehlungen für die Bevölkerung sind zu entwickeln, die im Bedarfsfall direkt veröffentlicht werden können (z. B. über mögliche Sammelpunkte, Verfahren beim Einsatz, Nutzung sozialer Medien durch die Bevölkerung im Ereignisfall).


    Einsatzmöglichkeiten von Social-Media-Monitoring

    • Als Social-Media-Monitoring bezeichnet man die zum Teil automatisierte Erfassung, Sammlung, Analyse und Auswertung von Online-Inhalten (insbesondere in Foren, Blogs, Kommentaren, zum Teil sozialen Netzwerken).
    • Dabei dürfen nach übereinstimmenden Vorgaben der Datenschutzgesetze des Bundes und der Länder hinsichtlich personenbezogener Daten nur solche Inhalte erfasst und weiterverarbeitet werden, die öffentlich zugänglich oder für die Ausführung eines gesetzlichen Auftrages erforderlich sind
    • Für die Verbesserung des Krisenmanagements einschließlich der Lagebeurteilung und der Prognose kann Social-Media-Monitoring sinnvoll sein, insbesondere dann, wenn Schadensgebiete aufgrund von Infrastrukturschäden nicht oder nur teilweise zugänglich sind.
    • Erforderlich ist eine anonymisierte Erfassung und Speicherung aller Daten


    Einsatzmöglichkeiten von sozialen Netzwerken zur Gewinnung und Steuerung von ungebundenen Helfern und Spontanhelfern bei Katastrophenlagen

    • Gewinnung
      • Die Einbindung von ungebundenen Helfern und Spontanhelfern sollte in bereits etablierte Einsatz- und Krisenmanagementstrukturen erfolgen.
      • Der Aufbau paralleler Strukturen sollte vermieden werden.
      • Eine Möglichkeit zur langfristigen Integration von Menschen in bereits etablierte Strukturen des Bevölkerungsschutzes und zu einer vereinfachten Gewinnung von freiwilligen Helfern in einer Lage besteht in einer vorherigen Registrierung (z. B. per E-Mail oder SMS).
      • Social Media können ein effektiver Kanal der Werbung von ungebundenen Helferinnen und Helfern bzw. für eine entsprechende Plattform sein.
    • Steuerung
      • Schadenslagen, bei denen eine Vielzahl von Hilfskräften mit geringer oder ohne Ausbildung und besondere Voraussetzungen (z. B. Impfschutz) eingesetzt werden können, z. B. bei Langzeitlagen wie Hochwasser, können für den Einsatz von Spontanhelfern sehr geeignet sein.
      • Spontanhelfer haben ein spezielles Informationsbedürfnis.
      • Für die direkte Kommunikation mit Spontanhelfern empfiehlt sich der Einsatz von Social Media
      • Wichtig ist bei der Kommunikation mit Spontanhelfern auch, dass Informationen a) schnell und b) leicht verständlich vermittelt werden.
      • Entsprechende Einsatzmöglichkeiten für Spontanhelfer oder Gründe, die gegen einen Einsatz von Spontanhelfern sprechen, sollten frühzeitig öffentlich und fundiert kommuniziert werden.
      • Es wird darüber hinaus empfohlen, Handlungsempfehlungen für die Bevölkerung zu entwickeln, die im Bedarfsfall direkt veröffentlicht werden können (z. B. über mögliche Sammelpunkte, Verfahren beim Einsatz, Nutzung sozialer Medien durch die Bevölkerung im Ereignisfall).

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